Leider war eine Familie auf dem Zeltplatz nebenan bis in die Nacht mit lauten Reden beschäftigt. Auch der Autoverkehr war – klar ist ja ein Stadtcampingplatz – länger zu hören. Oropax half hier etwas. Blöder war, dass es im Aufstelldach recht warm wurde. Da für die Nacht noch Regen angekündigt war, hatten wir die Regenplanen unten gelassen, aber nachdem ich die inneren Öffnungen öffnete fielen die Temperaturen auf ein erträglicheres Maß. Aber so richtig erholsam war die Nacht leider nicht.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gab es einen leckeren Kaffee und wir frühstückten unser Müsli. Wir haben inzwischen festgestellt, dass die Campingplatz-Brötchen meistens nicht von besonders guter Qualität sind (ja, wir sind in dieser Hinsicht verwöhnt und anspruchsvoll) und wir danach doch recht schnell wieder Hungergefühle bekommen. So ein Müsli, hält dann doch etwas länger an und schmeckt uns zudem noch ausgesprochen gut. Während wir frühstückten fuhr eine Poizeistreife über den Campingplatz – Okay …. – Mal was Neues. Kurz danach kreiste ein Hubschrauber über die Straßen. Jetzt wurde es spannend und zusammen mit den Kindern unserer Platznachbarn, rätselten wir was hier wohl los ist. Dieses Rätsel konnten wir erst später daheim lösen: Ein älterer Mann war im Pflegeheim abgängig und wurde mit einer großen Aktion gesucht und glücklicherweise auch noch am Morgen wohlbehalten gefunden.
Nach dieser Aufregung machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt, die Donau entlang. Diesmal erschien der Weg kürzer, da wir die Wegmarken schon kannten.
Wir bummelten durch die Straßen, ließen das Stadtleben auf uns wirken und sahen am Haidplatz zu, wie Groß und Klein mit dem „PlayFountain“ ihren Spaß hatten
Wir schlenderten noch ein wenig weiter durch die Altstadt und genossen noch ein gemütliches zweites Frühstück, bei dem wir das Stadtleben bewunderten.
Anschließen besuchten wir den Dom. Auch wenn wir es normalerweise nicht so mit Kirchen haben – so ab und an gönnen wir uns dann doch einen Besuch als Kulturprogramm. Als wir wieder raus wollten, bemerkten wir, dass einige Besucher kurz die Ausgangstür öffneten und dann gleich wieder umkehrten. Ein starker Regen hatte eingesetzt und so bekam der Dom immer mehr Besucher. So nahmen wir zunächst auch in einer Bank Platz um dem Regen zu entgehen. Nach einiger Zeit hatten wir jedoch genug vom Dom und zogen unsere Regenjacken an, die wir vorsichtshalber mitgenommen hatten. Gegenüber war die Galeria Kaufhof, und wir kauften für Jutta Jeans ein. (Eines der Ziele, die wir uns für dieses Wochenende vorgenommen hatten und so gleich erledigen konnten.) Als wir damit fertig waren, hatte der Regen nachgelassen und wir gingen auf die Suche nach etwas Essbarem. Ich hatte in Google Maps ein nettes veganes Lokal gesehen, das wir aber einfach nicht finden konnten. Also zogen wir weiter, bis wir an einer interessanten Bar vorbei kamen. Die Speisekarte versprach auch einen Veggieburger für mich, also setzen wir uns dort hin und gönnten uns ein leckeres Mittagessen.
Wohl gesättigt machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz, nicht ohne uns vorher noch an der Steinernen Brücke zwei Strudel für den Nachmittag zu kaufen. Auf dem Platz die große Überraschung. Ein Hering hatte sich im aufgeweichten Boden gelöst (der, mit dem ich kämpfte, als Jutta gestochen wurde) und so lag das Tarp zusammengefallen im Dreck. Wir bauten es wieder auf, befestigten es noch etwas besser, gönnten uns dann unsere Strudel zusammen mit etwas Rosé-Wein und schauten zu, wie nach und nach die neuen Camper anreisten. Den Rest des nachmittags ließen wir dann ruhig verstreichen und nachdem es trotz Vorhersage nicht mehr richtig regnen wollte, saßen wir auch noch nach Einbruch der Dunkelheit noch vor unserem Bus bis wir uns für ein wenig YouTube schauen gegen 10:00 nach drinnen verzogen.
Die Nacht war noch unruhiger als die vorherige Nacht. Nicht nur die Nachbarn vom Zeltplatz unterhielten sich bis lange nach Mitternacht lautstark – auch gab es in der Nachbarschaft ein Fest mit viel Musik (von der wir nur den Bass hörten), das bis ca. 4:00 morgens ging. Trotz Oropax und Hörschutz war auch diesmal die Nacht nicht so erholsam wie erhofft.
Am nächsten Morgen unterhielt sich Jutta von der Dusche kommend mit unseren neuen Nachbarn, die ihr Zelt vor unserem Camper aufgebaut hatten. Ich gesellte mich dazu und als es zu regnen anfing und es sich beim Gespräch herausgestellt hatte, das wir eine Wellenlänge haben, boten wir ihnen an, ihren Campingtisch unter unser Tarp zu stellen, damit sie ein trockenes Plätzchen haben während wir gemeinsam frühstückten. Wir unterhielten uns noch nett, bis es für uns alle an der Zeit war, sich auf den Weg nach Hause zu machen.
Trotz Regen und der etwas lauten Nacht, stellten wir beide fest, dass wir sehr froh waren, dass wir uns aufgerafft hatten, die Tour zu machen. Wir haben viel erlebt, kamen raus aus dem Alltagstrott und hatten nette Begegnungen – was will man mehr?