Nachdem wir uns entschieden haben unseren Selbstausbau durch einen Vollausbau zum Stadtindianer® zu ersetzen hieß es erst einmal den alten Ausbau wieder rückgängig zu machen. Zuerst baute ich die Möbel aus. Dies war noch nicht so schlimm, denn wir wollten den Ausbau zusammen mit der Bodenplatte, die wir durch eine durchgängige ohne Loch für die Rückbank ersetzen wollten, einen anderen NV200-Besitzer weitergeben.
Die Entfernung des erst im Januar geklebten Filzes und der kleinen Zwischendecke mit den Strahler fiel schon schwerer, denn hier war klar, dass diese Arbeit für immer verloren ist. (Aber zumindest hatten wir das Jahr über unsere Freude daran gehabt – es war also nicht umsonst).
Echte Probleme bereitete die mit Sikaflex in die Regenrinne eingeklebte Kederschiene. Sie musste weg, weil sonst das Aufstellbach nicht zu montieren ist und wir hatten mit Zooom ausgemacht, dass ich das übernehme. Der Plan war: Mit einem scharfen Cuttermesser die Schiene raus zuschneiden. Nach dem ich für 10cm Schiene ca 2 Stunden benötigt hatte, schaute ich noch einmal im Netz nach. Dort gab es den Tipp, einfach mit einem Draht, wie er von Scheibenbauern verwendet wird, das Sikaflex zu schneiden. Da ich so ein Draht nicht hatte, schlachtete ich meine Gitarre und versuchte es mit einer Gitarrensaite. 3 gerissene Saiten später gab ich auf und fuhr zu einer kleinen Camperwerkstatt bei uns im Dorf, die auch einen Scheibenservice anbietet. Der Inhaber schaute sich kurz mein Gemetzel an und beruhigte mich, dass er das problemlos auf die Reihe bekommt und auch die Lackschäden, die ich verursacht hatte, wieder hinbekommt.
Einige Tage später holte ich unser Alltagsfluchtmobil wieder Kederschienenfrei ab und wir machten uns am vereinbarten Termin auf nach Merching zur Übergabe.
Hier wurden in den Boden, an den Seiten und vor allem im Dach viele größere und kleinere Löcher gebohrt. Das Ersatzrad verschwand zusammen mit dem Korb und wurde durch einen Gasbehälter ersetzt, der den Sicherheitsvorschriften entspricht. Neben den Tank wurde der Wassertank montiert, der über einen Einfüllstutzen an der Beifahrerseite befüllt wird.
Da wir den original Dachhimmel nicht mehr hatten, der normalerweise bei dem Umbau noch verwendet wird, musste der Übergang zwischen Seitenverkleidung und Aufstelldach modelliert und verfilzt werden. Vorteil für uns: Dort wo sonst der Dachhimmel durch seine Ausbuchtung viel Platz wegnimmt, haben wir jetzt noch ein kleines Regal auf den Schränken. 🙂
Pünktlich vor Weihnachten holten wir am 16.12. unser umgebautes Alltagsfluchtmobil wieder bei Zooom ab. Dort wurde uns sehr ausführlich unter Einhaltung aller Hygienevorschriften die Bedienung der neuen Einbauten erklärt.
Jetzt mussten nur noch, die neuen Umbauten in die Fahrzeugpapiere eintragen werden, was trotz Corona gut funktionierte (Sogar besser als früher, weil jetzt wirklich pünktlich zum Termin der Schalter frei war 🙂 )