Beim letzten Campingtrip nach Murnau stellte Jutta fest, dass sie als gebürtige Moselanerin einfach ein Flusskind ist und die Nähe von Flüssen liebt. Nachdem der Wetterbericht ein ungewöhnlich warmes Septemberwochenende angekündigt hatte, beschlossen wir spontan, vor unserem großen Urlaub Ende September noch einmal mit dem Camper an einen Fluss zu fahren. Das Ziel sollte nicht allzu weit entfernt sein, damit es wirklich ein erholsames Wochenende ohne viel Fahrstress wird. Eine kurze Suche bei Google Maps zeigte uns den kleinen Campingplatz Isarcamping auf einer Insel im 60 Kilometer entfernten Landshut. Die Stadt kannten wir bisher nur von kurzen Einkaufstouren und von der Durchreise nach Niederbayern und in die Oberpfalz.

Also fragten wir nach einem freien Platz (schließlich war es das letzte Ferienwochenende in Bayern) und als wir eine Zusage bekamen, stand der Plan fest.

Am Freitag machten wir gegen Mittag Feierabend und schon ging es über kleine Nebenstraßen nach Landshut. Knapp eine Stunde später kamen wir an und hatten dank unserer frühen Ankunft noch freie Platzwahl. Nach einem Begrüßungskaffee führte uns die Betreiberin über das Gelände. Wir entschieden uns für einen Platz am Ende des Campingplatzes mit direktem Blick auf die Isar.

Schnell war alles aufgebaut und wir ließen uns den mitgebrachten Kuchen mit dem obligatorischen Aperol Spritz schmecken, bevor wir eine erste kleine Erkundung der Inselspitze unternahmen. Am frühen Abend ging es dann in den nahegelegenen Biergarten, wo wir uns ein Abendessen gönnten.

Danach machten wir es uns wieder am Camper gemütlich und als es etwas kälter wurde, zogen wir uns in unseren kleinen Bus zurück und schauten noch ein bisschen Youtube. Die Nacht wurde leider etwas getrübt durch die lauten Gespräche einer Gruppe etwas weiter weg, die für eine Firmenveranstaltung ein großes Partyzelt in der Mitte des Platzes aufgebaut hatten. Es wurde zwar keine Musik gespielt, aber unter dem dünnen Zeltdach war es trotzdem sehr laut.

Der nächste Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Dann ging es an der Isar entlang ca. 30 Minuten in die Altstadt von Landshut.

Dort hat es uns auf Anhieb sehr gut gefallen. Wir waren zwar schon öfter in Landshut, hatten uns aber noch nie die Zeit genommen, um uns die schöne Innenstadt anzusehen. Da es noch recht früh und daher nicht so heiß war, wagten wir auch den Aufstieg zur Burg. Dort bekamen wir eine sehr interessante Führung durch die Räumlichkeiten und erfuhren viel über das wirkliche Leben im Mittelalter, das sich doch sehr von dem in Büchern und Filmen unterscheidet.

Nach einem kleinen Mittagessen in der Stadt und einem weiteren Bummel ging es dann zurück zum Campingplatz, wo wir unser mitgebrachtes Grillgut verzehrten und es uns bei lauem Wetter bis in den späten Abend vor dem Bus gemütlich machten.

Am letzten Morgen gab es noch einmal ein gemütliches Frühstück, bevor wir am späten Vormittag erholt und zufrieden die Heimreise antraten.

Fazit – für eine kleine erholsame Flucht aus dem Alltag muss man nicht in die Ferne schweifen, auch die Nachbarorte bieten noch viele interessante Überraschungen.