Corona, oder: Was sind schon Pläne?

Nach unserem ersten Jahr unterwegs mit unserem kleinen Camper steckten wir voller Pläne für das zweite Jahr – 2020.

Unsere Urlaubsplanung stand fest:

  • 1 Woche im April: entweder Tulpenblüte in Holland oder je nach Wetterlage Richtung Süden
  • 2 Wochen im Mai: Bretagne
  • 1 Woche im Juli: Je nach Wetter irgendwo in der Nähe
  • 2 Wochen im September: Nochmal in den Süden?

Zwischendurch unsere geliebten Mini-Trips am Wochenende sollten auch nicht fehlen…

Anfang Januar hörten wir dann das erste Mal von dieser neuen Krankheit im fernen China: Corona. Alles weit weg und irgendwie wie Grippe, dachten wir. Dann begann die Welle zu rollen. Zu meinem Geburtstag am 1. März gönnten wir uns noch einen Wochenendtrip nach Meersburg am Bodensee, da war alles schon ein bisschen seltsam aber danach wurde langsam alles runtergefahren, bis es zu einer strikten Ausgangsbeschränkung und zu Kontaktverboten kam.

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Heimreise

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Ein letztes Mal für diese Reise schlafen im Bus, ein letztes Mal morgens verschlafen in der Kälte zum Waschhaus laufen, ein letztes Mal Baguette, Croissants und Pain au Chocolat beim Bäcker holen, ein letztes Mal Kaffee kochen auf dem Gaskocher und Frühstück auf den Campingstühlen am Campingtisch, hinterher zum Waschhaus laufen zum Spülen, aufräumen und losfahren Richtung Heimat. Vieles werde ich vermissen, anderes erst mal überhaupt nicht. Insbesondere auf das eigene Bad freuen wir uns beide sehr!

Die Rückfahrt verlief ausgesprochen gut. Eine kleine Stauumfahrung gelang mit Hilfe der Google-Navigation völlig problemlos und so blieben wir von Staus völlig verschont. Gut, dass wir donnerstags und nicht freitags oder samstags unterwegs waren.

Zuhause erwarteten uns 4 ausgehungerte Katzen (das von uns dem Katzensitter bereitgestellte Futter hatte keinen großen Anklang bei unseren Stubentigern gefunden), ein herbstlicher Garten und Sonnenschein bei warmen Temperaturen. Auch das hatten wir richtig gemacht: In den von uns besuchten Regionen in Frankreich ist es von heute an kühl und regnerisch. Und das war uns auf dieser Reise (neben einigen anderen Dingen) klar geworden: bei Regen und Kälte macht das Leben in einem Bus unserer Größe keinen Spaß. Aber ansonsten sind wir sehr zufrieden mit dieser Art des Reisens und unserem Ausbau. Schön wars und ich hoffte auf noch ein paar Kurztrips in die nähere Umgebung während eines hoffentlich noch warmen und sonnigen Herbsts.

Elsass – Ribeauvillé

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Nach einer ruhigen Nacht, einer sehr heißen Dusche und einem Frühstück im Sonnenschein machten wir uns auf den Weg Richtung Elsass. Wir entschieden uns für die Strecke über die Autobahn, weil es dort wirklich sehr angenehm zu fahren ist, auch wenn die Kosten doch recht hoch sind. Dafür waren wir bisher angenehm überrascht von den Kosten für die Campingplätze: Wir hatten bisher kaum mehr als 20 Euro für eine Nacht gezahlt. Noch ein Vorteil der Nachsaison.

Auf den französischen Autobahnen geht es wirklich sehr gesittet und angenehm zu. Kein aggressives Rasen, kein Gedrängel, Tempolimits werden eingehalten. Auch auf den anderen Straßen ist mir aufgefallen, dass ziemlich diszipliniert gefahren wird. Daran erkennt man, dass hohe Strafen doch ein wirksames Mittel der Verkehrserziehung sind.

Kurz vor 14 Uhr erreichten wir in Ribeauvillé den Campingplatz „Pierre de Coubertin“, einen tollen Platz, auf dem wir 14 Euro für eine Nacht zahlen mussten. Es hat uns von Anfang an richtig gut gefallen hier. 3 Burgen in den herbstlich gefärbten Weinbergen unter einem tiefblauen Himmel bei strahlendem Sonnenschein – was will man mehr?

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Fahrt Richtung Norden – Tournus

Donnerstag, 15. Oktober 2019

Wie vom Wetterbericht vorhergesagt, hatte es in der Nacht kräftig geregnet und auch morgens noch nicht aufgehört. Trotzdem war es noch so warm, dass wir nachts geschwitzt hatten, morgens betrug die Temperatur im Bus noch 21 Grad.

Gut, dass wir abends schon alles vorbereitet hatten und nach einem schnellen Kaffee und etwas Müsli gleich losfahren konnten. Der Platz und die Region hatten uns sehr, sehr gut gefallen, aber im Regen ist es eben nirgendwo schön.

Wir wollten heute bei dem angesagten Regen Strecke Richtung Norden, ungefähr bis Höhe Lyon, machen. Wir fuhren die ganze Zeit wieder über kleine Straßen durch schöne Gegenden, machten mittags eine Stunde Pause in einem kleinen Örtchen, in dem wir eine Pizza aßen bis wir irgendwann in einen Platzregen gerieten, der uns zum Anhalten zwang. Dort entschieden wir uns, noch weiter als ursprünglich geplant zu fahren. Ralf suchte über die ACSI-App einen neuen Campingplatz und Google führte uns dorthin.

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Roussillon – Gordes

Montag, 14. Oktober 2019

Heute wollten wir uns die nahegelegenen  Dörfer Roussillon, Gordes und Saint-Saturnin-lès-Apt anschauen. Letzteres haben wir nicht mehr geschafft.

Roussillon ist wunderbar! Schon die Fahrt dorthin hat uns begeistert, die Landschaften hier sind einfach traumhaft und ganz genauso, wie wir uns die Provence vorgestellt hatten. Das Dorf mit seinen ockerfarbenen Häusern in allen möglichen Schattierungen und mit seinen netten kleinen Geschäften und Galerien hat uns sehr, sehr gut gefallen, auch wenn trotz absoluter Nebensaison viel los war. Auch der „Sentier des Ocres“, ein Weg, der durch die Ockerbrüche führt (3 Euro Eintritt) war absolut lohnenswert, wenn auch durch das Wetter (sonnig mit Wolken und ziemlich schwül) anstrengend zu begehen mit seinen vielen Stufen und bergauf/bergab. Als Krönung gönnten wir uns in einem Café leckere Crèpes.

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