Die Nacht war überraschend kühl, und so waren wir froh, dass unsere Duvalay Schlafsäcke mit einer etwas dickeren Decke bezogen hatten. Zwischendurch sind wir aufgrund der Kälte dann doch immer wieder mal wach geworden.
Während ich eine Katzenwäsche mit Waschlappen im Toilettencontainer machte, traute sich Jutta erstmalig die Außendusche unseres Stadtindianers im Heckzelt auszuprobieren. Das ging erstaunlich gut und sie konnte erfrischt und sauber in den Tag starten.
Nachdem wir die sehr leckeren (und für mich mit meiner empfindlichen Verdauung gut verträglichen) Brötchen und Schokocrossoints vom Brötchenservice des Festivals gönnten, suchten wir die Sachen für den Camperflohmarkt zusammen.
Wie eigentlich jeder, der mit dem Camper unterwegs ist, sammelt sich um Laufe der Zeit die eine oder Anschaffung, die man entweder nicht mehr benötigt, oder bei der man nach dem Kauf feststellt: „Hmmm – da war die Vorstellung, das man es gebrauchen kann, doch nicht so für den eigenen Reisestil umsetzbar. So waren wir sehr angetan von dem Angebot Pataschas, auf dem samstäglichen Camperflohmarkt in den beiden Campervorratsschränke, die wir inzwischen haben, etwas mehr Platz (für neue Anschaffungen 🙂 ) zu schaffen.
Während wir die Sachen zusammenpackten, kamen wir mit unseren Nachbarn vom Pudelmobil ins Gespräch. Beide suchten eine Lösung für die fehlende Heckzeltlösung ihres Campers und so konnten sie unser Dusch- Toilettenzelt, das wir nur einmal in Gebrauch hatten, gut gebrauchen. Nachdem ich es kurz vorgeführt hatte, wurden wir schnell handelseinig und so hatten wir eine Winwin-Situation. Das Pudelmobil hat jetzt ein Zelt für das Flügeltüren-Heck und ich musste das Zelt nicht zum Flohmarkt tragen.
Der Flohmarkt selbst war ein tolles Erlebnis – nette Standnachbarn, ein nettes, interessiertes Publikum und eine entspannte Atmosphäre. Ich hatte seit meiner frühen Jugend nicht mehr auf einem Flohmarkt verkauft und hatte jetzt wieder viel Spaß dabei und wir hatten viele tolle Gespräche und Begegnungen. Und wie es sich für einen Flohmarkt gehört, gaben wir das verdiente Geld natürlich auch gleich wieder an anderen Ständen aus.
Nach dem Flohmarkt ging es zurück zum Camper. Dort aßen wir eine Kleinigkeit und machten einen kurzen Spaziergang in der Umgebung des Geländes. Das Gelände um die Weiswampacher Seen ist ein Naherholungsgebiet und so war es ein nette Runde. Zurück am Platz besuchten wir den Vortrag von Denis Wald, in dem er (trotz Ausfalls der vorbereiteten Präsentation, seine Reise zum Polarkreis vorführte. Ein sehr aufwühlender Bericht, da er bei dieser Reise von seiner Krebserkrankung erfuhr. Ich bin sehr gespannt auf das Buch, denn selten erlebt man einen Menschen, mit soviel Power und Energie, trotz der schwierigen Umstände.
Danach schlenderten wir wieder über das Gelände, schauten uns die verschiedenen Freiheitsmobile an und hatten zurück an unserem kleinen Bus auch immer wieder nette Begegnungen mit Menschen, die den kleinen Camper mit dem großen Ausbau sehen wollten.
Abends gönnten wir uns wieder bei „Das Anno 1914“ ein Abendessen. Diesmal gab es eine Nudelpfanne direkt auf Feuertonnen angerichtet. Unsere vegetarische Variante wurde sogar ganz frisch für uns vorbereitet und schmeckte wie schon am Vortag sehr gut. Auch das angebotene Gerstenrisotto war richtig schmackhaft.
Danach machten wir uns auf zur Tombola, die zugunsten des Projektes Heldencamper stattfand. Leider hatten weder Marion noch wir Erfolg bei der Auslosung aber im Endeffekt haben wir trotzdem gewonnen, denn das Projekt hat über 4000 Euro eingenommen. Für so eine kleine Veranstaltung ein wirklich tolles Ergebnis.
Wir machten uns noch einen schönen Abend mit Marion und den Leuten vom EinLTnamensData am Lagerfeuer, lauschten der Musik von The Rusty Chair und gingen zu später Stunde, entspannt und glücklich in unsere Schlafsäcke.
Diesmal schliefen wir besser, es war nicht so kalt und auch die Geräuschkulisse war wesentlich ruhiger als am Vorabend, an dem, wie wir erfahren hatten, der Fahrer des schwedischen T1s seinen 40. Geburtstag im kleinen Kreis gefeiert hatte.
Wir frühstückten noch gemütlich, verabschiedeten uns (mit teils wehen Herzen) von unseren neuen Bekanntschaften, kauften noch im Supermarkt gegenüber des Geländes ein paar Vorräte für daheim und dann ging es wieder zurück nach Hause.
Aufgrund einiger Staus (klar wir waren ja an einem Ferienwochenende unterwegs), kamen wir dann nach ca. 8 Stunden, etwas erschöpft aber trotzdem zufrieden und mit guter Stimmung wieder wohlbehalten daheim an, wo schon vier Katzen froh waren, dass ihre Dosenöffner wieder da sind.
Fazit des Wochenendes: Eine wirklich schöne Veranstaltung. Ich bin froh, dass Jutta auf die Idee kam das Freiheitsmobiletreffen zu besuchen und wenn nichts dazwischen kommt, sind wir bestimmt nächstes Jahr wieder mit dabei.