Ankunft beim Freiheitsmobiletreffen

Um 5:30 weckte uns gnadenlos der Wecker. Da wir schon am Vorabend geduscht hatten, waren wir sehr schnell fertig und konnten um 6:00 auschecken. Bei einer kleinen Bäckerei kauften wir uns noch 4 Bretzel als Fahrtverpflegung, gönnten uns bei der freundlich plaudernden Verkäuferin einen Kaffee und machten uns gleich auf dem Weg zur Autobahn. Jutta hatte beim Abfahrtrubel am Donnerstagmorgen ein für sie wichtiges Medikament daheim vergessen, so dass wir bei der Hunsrückhöhenstraße eine Apotheke aufsuchten und die Gelegenheit nutzten, dort gleich bei einer Bäckerei ein kleines schnelles Frühstück zu uns zu nehmen. Von dort aus ging es dann weiter.

Spannend war die Fahrt über die B50 Richtung Belgien. Normalerweise fahren wir regelmäßig auf der Hunsrückhöhenstraße  schon in Kirchberg ab um Juttas Schwester an der Mosel zu besuchen, aber dieses mal ging es einfach weiter – Schon wieder neue Eindrücke für mich. Belgien durchfuhren wir problemlos um dann gegen 12:00 im nördlichen Luxemburg in Weiswampach anzukommen, wo regelmäßig das Freiheitsmobile-Treffen stattfindet.

Das Einchecken ging richtig professionell mit Barcode und einem Begrüßungspaket und schon durften wir unseren „Kleinen“ neben einen umgebauten Feuerwehrtransporter abstellen. Wir bauten (inzwischen so richtig routiniert) unseren Stadtindianer auf – stellten unseren Tisch und Stühle auf, begrüßten die Nachbarn vom „Ein LT Namens Data“ und gingen das erste Mal über den Platz.

Eine bunte Mischung aus großen ausgebauten LKWs, vielen Transportern, den einen oder anderen Minicamper, kleine Wohnwagen und Dachzelten – Alles war hier bunt gemischt. Wir checkten kurz die Duschmöglichkeiten beim nahegelegen Sportplatz und stellten fest: „Naja-Unisexgemeinschaftsdusche ohne Kabine -Hmmm – dann lieber Katzenwäsche an den strategisch wichtigen Stellen – das geht auch.“  Und gingen weiter zum kleinen Einkaufszentrum um den obligatorischen Auslandseinkauf im Supermarkt zu erledigen. Irgendwie gehört es bei uns dazu, dass wir in jedem Land einen Supermarkt besuchen müssen. Quasi als Sehenswürdigkeit.

Zurück mit luxemburgischen Bier, belgischen Waffeln und Aperol Spritz ging es zurück zum Festivalgelände. Dort gönnten wir uns erst einmal eine kleine Stärkung, kamen mit unseren weiteren Nachbarn vom „pudelmobil“ in ein nettes Gespräch. Unser Tarp flatterte leider sehr heftig – aber Tommy von „EinLTnamensData“ bot uns an den Dachträger von seinem Van für das Verschnüren der Zeltleine zu verwenden, was nach ein paar Experimenten für ein erträglich ruhiges Tarp sorgte.

So verging schnell die Zeit. Wir stärkten uns noch kurz und dann gönnten wir uns die Podiumsdiskussion  „Wo schlafe ich heute Nacht?“ bei dem es um das spannende Thema „Freistehen“ oder „Bezahlte“ Plätze ging. Interessant – wir hatten die selbe Diskussion schon in Lofer beim Camper Van Summit Meeting erlebt – aber diesmal ging die Tendenz immer mehr in Richtung, doch lieber offiziell stehen.

Nach diesem Vortrag, merkten wir, dass der Hunger nach etwas Herzhaften (wir hatten bisher hauptsächlich nur Kohlenhydrate zu uns genommen) zunahm und wir waren froh, dass wir uns bei „Das Anno 1914“ ein Abendessen gebucht hatten. Es gab ein leckeres Chili sin Carne für uns.

So gestärkt machten wir noch eine Runde über den Platz um uns dann später mit einer Flasche Wein von OX21 ans Lagerfeuer zu setzen. Ein Schweizer Paar kam mit Gitarre und Handtrommel und stimmte Lieder an. Die Stimmung war gut und ein junger Mann – ebenfalls mit Gitarre kam dazu und spielte auch. Anfänglich waren wir davon recht angetan – aber wir merkten wie er einfach die „Bühne“ übernommen hatte und ein Privatkonzert mit vielen Ansagen machte. Das Paar, das mit der Musik angefangen hatte wurde immer mehr in den Hintergrund gedrängt, was wir zusammen mit unsere neuen Vanlife-Bekanntschaft Marion, die mit ihrem Hund neben uns saß, immer seltsamer fanden. Als dann dubiose politische Statments kamen und die Musik immer seltsamer wurde, war es dann für Jutta und mich Zeit ins Bett zu gehen.

Wir verabschiedeten uns von unserer neuen Bekanntschaft, steckten uns noch Oropax in die Ohren, da hier und da noch ein wenig Leben auf dem Platz war und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke. Während ich sofort einschlief und vor mich hin schnarchte hatte Jutta dummerweise ihren toten Punkt überschritten und benötigte einige schlaflose Zeit, bis auch sie einschlafen konnte.

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