Auf der Suche nach Campingplätzen, zu denen wir für unsere Wochenendausflüge nicht zu weit fahren müssen, war Ralf auf diesen Platz gestoßen. Nachdem für das kommende Wochenende endlich ein Ende des Dauerregens angekündigt worden war, wollten wir dorthin fahren. Die Bilder auf der Webseite und die Bewertungen bei Google bestärkten uns in diesem Entschluss und wir freuten uns insbesondere darüber, dass unser reservierter Platz laut Plan direkt am See liegen sollte.
Die Anreise verlief natürlich störungsfrei und auch das Check-In war nach etwas längerer Wartezeit, da wegen Corona immer nur ein Gast auf einmal ins Häuschen durfte, freundlich und professionell. Im oberen Bereich ist bei diesem Platz ein riesiger Bereich für Dauercamper, in dem kleinen Bereich unten am See sind ausschließlich Urlauber untergebracht.
Der erste Eindruck war sehr gut. Große Plätze unter Bäumen, viele Zelte oder kleine, zum Teil selbst ausgebaute Wohnmobile, lockere Atmosphäre. Der See (eigentlich eher ein Weiher) war leider hinter einer halbhohen Hecke verborgen, aber die Freibadgeräusche an diesem heißen, sonnigen Tag drangen trotzdem ungehindert zu uns durch. Aber das störte uns nicht, da es eben zu einem solchen Ort dazugehört. Und abends würde das ja schließlich aufhören.
Alles in allem waren wir sehr glücklich. Sonnenschein, ein schöner Platz, ein See direkt vor der Nase – was will man mehr? Auch das Toilettenhäuschen ziemlich in der Nähe (der Platz ist wirklich sehr klein!) war super, neu und sauber. Auf dem Weg zu eben jenem Häuschen kam man an einer größeren Gruppe Camper vorbei, die in der Sonne saßen, fröhlich becherten und großen Spaß hatten …
Abends grillten wir mit unserem Skotti, dazu gab es leckeren Kartoffelsalat. Beim Kniffeln nach dem Essen begann es am Himmel zu rumoren. Der Unwetterservice hatte schwere Gewitter angekündigt und so zogen wir uns, nachdem es regnen begonnen hatte, in den Bus zurück. Vorher noch Waschen und Zähneputzen am Wasseranschluss mit Grauwasserabfluss direkt am Platz (super!) und ab nach drinnen. Wir freuten uns sogar, weil wir dachten, dass die eben erwähnte Gruppe jetzt entweder Indoor weiter feiert oder schlafen geht. Weit gefehlt!
Nachdem das heftige Gewitter abgezogen war, ging es lustig und lautstark mit aufgedrehter Musik weiter. Bis lange nach Mitternacht war an Schlaf nicht zu denken und da werde ich, der mein Schlaf heilig ist, einfach schlecht gelaunt.
Deshalb stand morgens bei uns beiden schnell der Entschluss fest, dass wir schon am gleichen Tag wieder nach Hause fahren würden, obwohl wir bereits für eine weitere Nacht bezahlt hatten. Sehr schade, aber ich möchte mich am Wochenende nicht auch noch ärgern müssen.
Statt einer Dusche schwammen wir morgens in dem kleinen See, den wir zu dieser Zeit ganz für uns alleine hatten. Danach gab es Frühstück und verbummelten den Tag bis mittags am See.
Wir grillten noch einmal, wunderten uns über die Gruppe, die gegen 1 Uhr aus ihren Zelten und Vans gekrochen kamen und zum Frühstück gleich wieder ihre Bierflaschen öffneten und laut über den Platz krakeelten und gingen um 15 Uhr zum Check-Out. Hier erklärten wir dem jungen Mann den Grund unserer verfrühten Abreise, der uns erzählte, dass wir nicht die einzigen waren, die sich beschwert hätten und abgereist waren. Er wolle jetzt aber gleich nach dem Rechten sehen. Für die anderen Gäste hoffe ich, dass er damit erfolgreich war, wir aber waren froh, zuhause auf der Terrasse die Ruhe und das schöne Wetter genießen zu können.