Nachdem der letzte Urlaub, anders als geplant, doch kein Campingurlaub gewesen war, wuchs unsere Sehnsucht, endlich mal wieder mit unserem Kleinen zu campieren, immer mehr an. Insbesondere ich „musste“ jetzt endlich mal wieder den Nissan als Campingfahrzeug erleben, weil ich mittlerweile fremdelte und immer häufiger nach einem neuen, größeren Camper Ausschau hielt.
So traf es sich gut, dass auch Bayern nach den Corona-Beschränkungen zu den Pfingstferien endlich auch die Campingplätze wieder öffnete. Offizielle Bedingung war, dass eine eigene Toilette an Bord war. Nachdem wir ja unsere Bivvy-Loo, wenn auch bisher ungenutzt, dabei haben, konnten wir also wieder kleine Auszeiten planen. Eigentlich wollten wir ja die Pfingstferien unbedingt meiden um den Massen aus dem Weg zu gehen, aber die Unruhe wuchs und für das Wochenende nach Fronleichnam war tolles Wetter angekündigt, nachdem es zuvor tagelang Dauerregen und Kälte gegeben hatte. So nahm ich Kontakt zu 3 schon vorab ausgewählten Campingplätzen im Umkreis von etwa max. 80 km auf. Beim Campingplatz Seebauer hatten wir Glück, dass eine Reservierung nicht in Anspruch genommen worden war, so dass wir nachrutschten und den Platz 140 für uns ergattern konnten.
Freitagsmittags ging es von Zuhause aus los, nachdem wir beide ein paar Stunden im Homeoffice gearbeitet hatten. Nur eine gute Stunde waren wir unterwegs und erreichten bei bestem Wetter den voll belegten Platz. Unser Platz 140 war ein Traum. Als sogenannter XL-Platz hatten wir viel Abstand bis zum nächsten Nachbarn, den mit Schilf und anderen Pflanzen bewachsenen Teich und mit Fröschen bevölkerten Teich direkt vor der Nase. Fast ein bisschen Freisteh-Gefühl.
En bisschen kämpften wir noch mit der Ausrüstung unseres Fahrzeugs und hatten prompt nicht die optimale Position gewählt, dass unser Sonnensegel uns Schutz gewähren konnten. Das müssen wir, auch in unserer zweiten Saison, noch üben.
Trotzdem verlebten wir einen wunderbaren Abend bei lauen Temperaturen, grillten, Ralf trank seine letzte Dose Heineken-Bier aus dem Frankreich-Urlaub und wir beendeten endlich unsere Kniffelrunde aus dem letzten Jahr. So muss das Camperleben sein!
Wir schliefen tief und fest, die Duvalay-Betten haben sich wirklich gelohnt, und gönnten uns ein gutes Frühstück mit Semmeln vom Campingplatz. Die Duschen mieden wir aus bekannten Gründen und begnügten uns mit einer Katzenwäsche. Das funktioniert im schnell aufgebauten Heckzelt des NV200 ziemlich gut.
Danach fuhren wir mit den E-Bikes Richtung Tittmoning. Hier stoppten wir für ein paar Fotos und fuhren weiter Richtung Salzach. Fast vollzogen wir einen illegalen Grenzübertritt nach Österreich durch Überqueren der kleinen Brücke, stoppten aber vorsichtshalber und kehrten um. Dann fuhren wir auf deutscher Seite entland des Flusses Richtung Burghausen. Leider endete unsere Fahrt nach wenigen Kilometern in einem Schlammloch (man erinnere sich: tagelanger Dauerregen zuvor…) und kehrten zum Campingplatz zurück.
Hier genossen wir weiter die Ruhe und die Sonne in dem Wissen, dass für abends und nachts ein Wetterumschwung mit schweren Gewittern angekündigt war. Deshalb packten wir vor dem Schlafen gehen schon alles ins und ans Auto, so dass wir morgens bei erwartetem Regen nur noch losfahren mussten.
Der Wetterumschwung kam zwar tatsächlich in der Nacht, aber gottseidank nicht so heftig wie anderenorts. Ein bisschen Wind, ein bisschen Donnern und ein bisschen Regen, alles harmlos. Trotzdem war es morgens bedeckt und kühl, so dass der Abschied und das Nach-Hause-Fahren nicht so schwierig war.
Das Wochenende hat uns wirklich gut gefallen und vielleicht kehren wir ja auch noch einmal auf diesen schönen Platz zurück. Notiz an uns selbst: Badezeug einpacken! Und ich war wieder zufrieden mit unserem kleinen Camper, er wird uns wohl doch noch eine Zeitlang begleiten.