Wieder einmal wuchs unsere Sehnsucht nach Abenteuern in unserem kleinen Van immer mehr. Herbst, Winter und Frühjahr nutzten wir unseren Camper zwar immer wieder als mobilen Stützpunkt für Wanderausflüge aber zum Übernachten war das Wetter entweder nicht nach unserem Geschmack oder die freien Tage waren zu sehr mit Alltagspflichten gefüllt.
Aber dieses Wochenende sollte es soweit sein, Für den Alpenraum sahen die Prognosen zwar mau aus, aber im Altmühltal sollten die Wetterverhältnisse stabil bleiben, so dass wir den Azur Campingplatz in Kipfenberg in Aussicht genommen hatten. Wir hatten den Ort von unserem ersten Campingausflug mit dem Alltagsfluchtmobil in guter Erinnerung und wollten diesmal viel zu Fuß unternehmen.
Im Laufe der Woche gab es dann aber immer heftigere Unwetterwarnungen mit Sturm und Gewitter für Franken. Darauf hatten wir mit unserem Aufstelldach dann auch keine Lust. Irgendwann werden wir auf unseren Touren in so ein Wetter geraten aber man muss es ja nicht mit Gewalt herauf beschwören.
Als Alternative plante Jutta dann einen Samstagsausflug nach Rosenheim, damit wir wieder aus unseren vier Wänden kommen. Nachdem die Wettervorhersage für unsere Region für Samstag und Sonntag schönes Wetter versprach, schlug ich vor, dass wir im Rosenheimer Raum nach dem Ausflug einen Campingplatz in der Gegend anfahren und fragen, ob es für einen Nacht einen Platz gibt. Ich hatte den Campingplatz Stein im Sinn. Diesen hatten wir zu Beginn der Pandemie angesehen, als noch alles geschlossen war, und der uns, so direkt am Simsee gelegen, schon sehr gefallen hatte. Der Plan war, wenn es dort und in der Gegend keinen Platz gibt, dann fahren wir halt wieder nach Hause und machen uns dort in unserem Garten einen schöne Zeit.
Am Samstag packten wir dann das erste Mal für diese Saison den Camper mit allem was für eine Übernachtung nötig ist und machten uns (für unsere Verhältnisse) recht früh auf nach Rosenheim. Jutta kaufte dort erfolgreich Hosen und ein Kleid und wir schauten uns (ohne Kaufabsicht!) ein paar Camper an, die dort im Rahmen eines Aktionswochenendes ausgestellt waren, So richtig hat uns aber auch diesmal keiner gefallen und wir stellten mal wieder fest, das unser jetziger Ausbau das ist, was wir brauchen.
Nach einem wirklich leckeren veganen Mittagessen im Katzentempel bummelten wir noch einmal durch die Fußgängerzone. Aber dort war inzwischen soviel los, dass es mir doch zu viel wurde. Ich hatte schon vor der Pandemie Probleme mit Menschenansammlungen und das ist nach zwei Jahren bewusster Kontaktvermeidung und Homeoffice nicht besser geworden.
Also machten wir uns auf in Richtung Simsee. Google führte uns durch Dörfer, die wir, obwohl wir hier schon sehr lange wohnen, noch nicht kannten und schon das fühlte sich wie ein kleiner Urlaub an. Am Campingplatz hatten wir Glück. es gab für unseren kleinen Minivan sogar noch einen Premiumstellplatz in zweiter Reihe am Ufer auf der sogenannten Bully-Wiese.
Wir richteten uns ein. Die Handgriffe gingen immer noch routiniert von statten und bald schon köchelte im Heckzelt der Kaffee, den wir dann mit einem, in Rosenheim gekauften, Kuchen genossen haben. Endlich wieder Camping! Was hatten wir das vermisst.
Später bummelten wir über den Platz und gönnten uns am, cool mitten am Platz stehenden, Imbisswagen zwei Aperol Spritz, die wir am Ufer sitzend, zu uns nahmen.
Zurück am Camper machten wir es uns mit unsren E-Books gemütlich. Ein paar Mitcamper fanden unseren kleinen Van, der durch Aufstelldach und Heckzelt gleich viel größer ist, sehr interessant und ich muss zugeben, dass mich das auch ein wenig stolz machte.
Leider herrschte von der Gewitternacht vom Vortag immer noch ein böiger Wind, so dass wir umplanten. Anstatt der mitgebrachten Bratwürste auf dem Grill sollte es jetzt ganz dekadent Pizza von Foodwagen werden. Und auch als es am Nachmittag windstill wurde, hielten wir am neuen Plan fest und gönnten uns eine knusprige Pizza vor unserem kleinen Camper.
Direkt neben dem Campingplatz, direkt an einer Bootanlegestelle wurde es dann lebhaft. Eine Gruppe Jugendlicher bereitete sich auf eine Geburtstagsparty vor. Das ist der Nachteil an schönen und belieben Plätzen, man hat sie bei gutem Wetter selten für sich alleine. Aber wir waren ja auch einmal jung und feierten gerne und so nahmen wir es gelassen auf. Am anderen Ufer vom Simsee waren auch Bassgeräusche zu hören und wieder einmal waren wir froh, dass wir aufgrund früherer Erfahrungen inzwischen immer Oropax als Standardausrüstung mit haben.
Nach dem Sonnenuntergang saßen wir noch eine Zeit vor dem Bus und hatten zum ersten mal die Laterne von Van on Track im Einsatz. Wirklich gemütlich und ein echt schönes Gadget. Es frischte auf und so verzogen wir uns in den Camper und sahen noch zwei Folgen der letzten Staffel von „Stranger Things“ auf de Tablett an.
Da ich dummerweise beim Packen die Kopfkissen vergessen hatte, bastelten wir uns aus Stofftaschen udn Kleidung improvisierte Kissen, krochen unter das Dach, stopften uns Oropax in die Ohren und lasen noch ein wenig. Ich schlief schnell ein und schnarchte vor mich hin. Jutta brauchte trotz Oropax etwas länger zum Einschlafen aber am nächsten Morgen waren wir dann doch relativ frisch.
Nach einer Katzenwäsche gab es dann das obligatorische Campingplatzfrühstück und dann hieß es wieder zusammen räumen und ab nach Hause. Die liegen gebliebenen Haushaltspflichten wollen ja auch erledigt werden.
Schade, wir hätten auch noch ein bis zwei Tage länger bleiben können. Der Platz war wirklich schön und der Ausflug hat uns beiden mal wieder richtig gut getan.
Hallo liebe Camping- und Stadtindianerfreunde,
ich habe einfach mal im Internet geschaut, ob es da noch jemand, wie uns gibt, die einen Stadtindianer fahren, das camping lieben und dann auch noch einen Campingblogg mit dem Stadtindianer schreiben. Da bin ich doch tatsächlich fündig geworden. Wir (Christine und Ralf haben nämlich auch einen Stadtindianer – „Indi“ und campieren damit seit 2018). Seitdem schreibe ich auch den Campinblogg.
Das ist ja ein ganz professioneller Blogg! Toll gemacht und vor allem übersichtlich. Das ist meiner eher weniger.
Schon witzig, zwei Mühldorfer kommen zur Firma ZOOM in Merching, meinem ehemaligen Heimatort.
Also, man sieht, schreibt sich.
Ihr könnt uns über google: Mein Campingblogg mit dem Stadtindianer finden.
Viele Grüße
Christine Seger