Archiv der Kategorie: Große Alltagsfluchten

Alghero

Die Nacht war ruhig und angenehm Als wir aufwachten, war der Himmel grau, aber entgegen der Wettervorhersage von vor ein paar Tagen regnete es nicht. So ließen wir den Morgen langsam angehen, bevor wir uns an der Rezeption die Bustickets für den Stadtbus nach Alghero besorgten. Die Bushaltestelle ist praktischerweise direkt am Campingplatz und so waren wir in knapp 20 Minuten am Hafen.

Von dort aus erkundeten wir die Altstadt mit ihren zahlreichen kleinen Gassen voller Geschäfte und Restaurants. Für den Nachmittag hatten wir uns einen Bootsausflug zu den Neptunhöhlen überlegt, da die Stadt alleine für uns Kulturbanausen nicht genug Programm bot. Bei einer leckeren Pizza in einer der vielen Seitengassen kam wider Erwarten die Sonne hinter den Wolken hervor und wir stellten fest, dass es wohl doch besser gewesen wäre, sich am Morgen einzucremen oder zumindest Sonnencreme zu kaufen. Ein nahe gelegener Supermarkt war unsere Rettung und im Stadtpark konnten wir uns dann dem Wetter entsprechend vor der Sonne schützen.

Zurück am Hafen erklärte uns eine freundliche Ticketverkäuferin, dass die Boote heute wohl wegen des unruhigen Seegangs nicht durch die Grotte fahren, sondern nur daran vorbei. Wir bedankten uns für die Auskunft und beschlossen, nach einem weiteren Rundgang durch die Altstadt, zurück zum Platz zu fahren, um uns für die nächsten, vermutlich verregneten Tage eine trockene Unterkunft zu suchen.

Wir fanden dann auch die Bushaltestelle für die Rückfahrt und kamen wohlbehalten am Campingplatz an, wo wir dann bei einem Aperol Spritz im dazugehörigen Restaurant über AirbnB eine nette Ferienwohnung an der Ostküste buchten.

Zurück am Camper machten wir es uns gemütlich und beobachteten die Neuankömmlinge. Abends nach dem Essen saßen wir noch weiter draußen, da es noch angenehm trocken war, verstauten dann vor dem Schlafen Tisch und Stühle im Camper, da für den Morgen schon der erste Regen angekündigt war und verzogen uns dann in unser gemütliches Aufstelldach.

Castelsardo

Wir sind früh aufgestanden und wie erwartet hat es noch nicht geregnet. Also schnell unter die Dusche und pünktlich auf dem Rückweg zum Platz fielen die ersten Tropfen. Also nahmen wir unseren Morgenkaffee im Bus ein.

Das Packen klappte wieder gut und bald waren wir wieder abfahrbereit. Unterwegs hielten wir noch an einmn Supermarkt an, um unsere Vorräte aufzufüllen und fuhren in den ersten, der auf der Strecke zu sehen war. (Natürlich kamen danach noch einige andere Supermärkte. Aber wir haben gelernt, was man gleich macht, ärgert einen später nicht, wenn man keine Gelegenheit mehr hat).

Google hatte auf unserem Weg nach Castelsardo wieder mal teilweise abenteuerliche Routen und in einem der Orte, durch die wir normalerweise nie durchgefahren wären, gab es einen Hinweis auf den berühmten Elefantenfelsen. Hier mussten wir natürlich einen Stopp einlegen. Leider führte mein Vorschlag, gleich in die richtige Richtung zu drehen, dazu, dass wir auf dem Parkplatz am tiefer gelegegten Straßenrand aufsetzten. Der Schreck war groß,  aber nach einer kurzen Kontrolle sind wir sicher, dass unserem Wagen nichts passiert ist.

In Castelsardo angekommen, stellten wir fest, dass wir schon ein wenig Hunger hatten. Also beschlossen wir, erst einmal eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir die vielen Stufen zur Burg hinaufstiegen. In einer kleinen Bar fanden wir die Gelegenheit dazu und schon ging es die vielen Stufen hinauf zur Burg, die der Stadt ihren Namen gegeben hat. Ein Weg, der sich wirklich gelohnt hat, nicht umsonst gehört die Altstadt von Castelsardo zu den schönsten Dörfern Italiens. Wir verbrachten dort eine schöne Zeit und genossen die vielen tollen Ausblicke.

Weiter ging es nach Alghero. Eigentlich wollten wir heute noch die Stadt besichtigen, aber da es schon so spät war, beschlossen wir, zwei Nächte auf dem nahe gelegenen Campingplatz zu verbringen und dann morgen mit dem Bus in die Stadt zu fahren und uns dort genügend Zeit zu nehmen. Der Campingplatz gehört zur gleichen Kette wie der vorherige, hat aber für einen höheren Preis weniger Komfort. Aber alles war sauber und wir haben wohl auch ruhige Nachbarn.

Abends gab es vegetarische Hamburger aus dem Campingladen mit Brötchen, die wir morgens in einer Bäckerei gekauft hatten. Die Brötchen waren super, die Hamburger selbst waren nicht so toll, aber mit viel Senf und Ketchup konnten wir sie dann doch essen :-).

Den Rest des Abends verbrachten wir mit unserem schönen neuen Würfelspiel Heck-Meck am Bratwurmeck, das wir auf Empfehlung von Just Touring gekauft hatten, bevor es uns zu frisch wurde und wir uns ins Bett verkrochen.

Kleiner Wandertag

Die Nacht war, wie fast immer auf unseren Reisen, sehr erholsam und wir schliefen tief und fest. Wir hatten schon am Vortag beschlossen, noch eine Nacht zu bleiben, um hier richtig anzukommen und buchten an der Rezeption eine weitere Nacht. Anschließend noch schnell zwei Croissants gekauft, ein gemütliches Frühstück mit Müsli und Croissant und ab ging es in Richtung des alten Wachturms, der vom Strand aus sichtbar ist. Nach ein paar Metern am Meer entlang mussten wir eine kleine Flussmündung durchwaten und kamen nach weiteren 15 Minuten am Turm an.

Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick über die Bucht bis nach Koriska und ins Landesinnere. Von oben sahen wir einen Pfad zu einer interessanten Felsformation und beschlossen, auch diese Strecke zu gehen. Der Wind ließ nach und die Sonne schien angenehm warm. Die gesamte Strecke beeindruckte uns durch ihre Vielfalt.

Mittags machten wir es uns am Bus gemütlich, aßen eine kleine Brotzeit, lasen ein wenig, tranken noch einen Kaffee an der Strandbar und schauten den Windsurfern und Kitesurfern zu. Auch der Rest des Tages war einfach nur Ausruhen ohne weitere Aktivitäten.

Da für den Vormittag starker Regen und Gewitter angesagt waren, räumten wir schon mal Tisch und Stühle in den Bus und machten uns auf den Weg zum Abendessen. Diesmal gönnten wir uns ein kleines Menü in der Strandbar. Für den Preis war das Essen eher bescheiden, aber es ist ja Urlaub, also nahmen wir es gelassen. Abends noch ein bisschen YouTube auf dem Tablet und dann ging es ins Bett.

Ankunft in Sardinien

Wir haben erstaunlich gut geschlafen. Am nächsten Morgen wurden wir von einer Lautsprecherdurchsage geweckt, die verkündete, dass die Selbstbedienungstheken geöffnet sind. Wir machten uns fertig, packten unser Handgepäck zusammen und gingen in die Bar, um uns ein Frühstück mit Kaffee und für mich ein Croissant zu gönnen.

Auf dem Oberdeck schauten wir noch fasziniert zu, wie der Kapitän das riesige Schiff auf Anhieb in die richtige Position parkte und schon wurden wir zu unseren Autos gerufen. Wir schafften es fast auf Anhieb, den richtigen Ausgang zu finden und dann ging es vom Schiff auf die Insel.

Wir hatten uns auf kein endgültiges Ziel festgelegt und wollten erst einmal die Nordküste entlangfahren und schauen, was es dort zu sehen gibt. Als ersten Anhaltspunkt gaben wir als Zwischenziel Capo d’Orso in Google ein, um eine grobe Richtung zu haben. Google führte uns durch sehr abenteuerliche Straßen im Industriegebiet bis wir die Küste erreichten. Von dort fuhren wir nach Marina di Porto Rotondo, einem mondänen Yachthafen in einem künstlich angelegten Fischerdorf. Wider Erwarten war es dort recht schön und wir frühstückten am Hafen bei Kaffee und Croissants.

Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Weg über die wirklich sehenswerte Panorama’arcipelago di La Maddalena zum berühmten ‚Orso – dem Bärenfelsen. Das ist eine sehr imposante Felsformation, die von unten betrachtet zum Teil wie ein Bär aussieht. Von oben, in der Mitte des Felsens, konnte man das nicht so gut erkennen, aber das störte nicht, denn allein die ganzen imposanten Felsen und der Blick auf das Meer bis nach Korsika sind atemberaubend.

Trotz allem hatten wir nun genug Eindrücke für den ersten Tag und wollten endlich auch mental auf der Insel ankommen und nicht nur durch die Gegend fahren. Also suchten wir uns den Campingplatz Baia blu La Tortuga. Ein riesiger Campingplatz, auf den es uns normalerweise nicht gezogen hätte, aber jetzt in der Vorsaison waren fast alle Plätze frei. Wir aßen schnell zu Mittag und machten einen kleinen Spaziergang zum Strand, der fast direkt an unseren Platz grenzt. Dort tranken wir noch einen Kaffee in einer Strandbar mit Blick aufs Meer und machten es uns dann an unserm Camper gemütlich.

Der Himmel zog sich zu, also rollten wir unseren Campingtisch zusammen und bauten unser kleines Sonnensegel als Regenschutz auf. Darunter stellten wir Tisch und Stühle und machten uns auf den Weg in das Zentrum des Campingplatzes.  Dort kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten im platzeigenen Supermarkt und erkundeten die Gastronomie des Platzes. Da uns das Restaurant nicht so recht zusagte, zauberte uns Jutta eine Kleinigkeit aus der Camperküche. Auf dem Rückweg fing es dann leicht an zu regnen und wir waren froh, dass wir schon alles erledigt hatten. Der Schauer war aber schnell vorbei. Nach dem Essen zogen wir wieder in die nahegelegene Strandbar, gönnten uns unseren ersten Aperoll Spritz und bewunderten den Sonneuntergang.

Zurück im Camper schauten wir uns noch einen Teil einer neuen Serie an, bevor wir glücklich und zufrieden in unserem Aufstelldach verschwanden.

Anreise nach Sardinien – unsere erste Fährfahrt

Ursprünglich wollten wir unseren ersten großen Urlaub in diesem Jahr nicht mit dem Wohnmobil, sondern in einer Ferienwohnung in der Bretagne verbringen. Aber nachdem die Monate März, April und Mai fast durchgehend nass und kalt waren, wollten wir irgendwohin, wo es warm und sonnig ist. Sardinien hatten wir schon öfters ins Auge gefasst, hatten aber immer ein wenig Respekt vor der Fährfahrt. Doch diesmal war es soweit: Sardinien sollte unser Ziel werden. Wir durchstöberten noch einmal das Netz bezüglich der Fährfahrt und stellten fest: Wenn es so viele andere schaffen, dann schaffen wir es auch. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns, eine Nachtfähre zu buchen. Das hat den Vorteil, dass man die Fahrt bequem bis zum Abend planen kann und nach der Ankunft, vorausgesetzt man hat ein Bett an Bord, ausgeruht den ersten Tag auf der Insel genießen kann. Gesagt, getan und so buchte Jutta die Fähre. Danach gab es – trotz teilweise regnerischer Wettervorhersage für das Mittelmeer – kein Zurück mehr.

Da ich bis Samstagnachmittag noch auf einer Fortbildung war, fuhren wir erst am Sonntagmorgen los. Den Camper hatten wir im Laufe der Woche schon fertig gepackt, so dass wir vor der Abfahrt nur noch die allerletzten Sachen einpacken mussten und dementsprechend kurz nach 6:00 Uhr losfahren konnten.

Die Fahrt bis in die Toskana verlief ohne Stau oder sonstige Störungen, so dass wir trotz gemütlicher Pausen schon gegen 14:00 Uhr kurz vor Pisa ankamen.

Die Fähre fuhr erst um 21:30 und wir mussten um 19:00 am Hafen sein. Also überlegten wir uns, erst einmal nach Pisa zu fahren, aber irgendwie war das für uns nicht so reizvoll. Also fuhren wir nach Lucca – wir waren vor vielen Jahren schon einmal dort und damals hat es uns nach so vielen anderen toskanischen Städten nicht mehr so gereizt. Doch diesmal waren wir sofort begeistert. Eine lebendige und schöne Altstadt, umgeben von einer gut erhaltenen Stadtmauer. Wir ließen uns durch die Gassen treiben, sahen einem Umzug der historischen Vereine Luccas zu und aßen am späten Nachmittag ein leckeres Abendessen auf dem zentralen Platz und fuhren dann gemütlich nach Livorno.

Da wir nicht auf Google Maps hörten, sondern den Schildern folgten, kamen wir auch auf Anhieb zur Anlegestelle. Dort erwartete uns ein organisiertes Chaos. Nach dem Einchecken, das direkt am Auto stattfand, wurden wir zu einem Platz geleitet, wo wir uns in eine von vielen Schlangen mit anderen Campern und Wohnmobilen einreihten. Dort warteten wir darauf, endlich an Bord gehen zu dürfen. Etwas verwundert stellten wir fest, dass andere, die nach uns kamen, vor uns auffahren durften, aber das muss einen Grund gehabt haben, den wir nicht kennen.

Nach etwa einer Stunde war es auch für uns soweit. Wir wurden in das Innere des großen Schiffes gewunken und hatten unsere endgültige Position erreicht. Nun hieß es, die Rezeption aufzusuchen, um unsere Kabinenkarten zu bekommen. Wir wurden von Deck zu Deck geschickt, aber dann bekamen wir unsere Kabine. Klein und zweckmäßig sollte sie für diese Nacht unser Zuhause werden.

Gleich zog es uns auf das Oberdeck an die Bar, wo wir uns ein erstes sardisches Bier gönnten und den Blick auf den Hafen genossen. Später ging es noch an die Bar im Inneren des Schiffes, wo wir nach einem weiteren Bier und ein paar Chips genug Bettschwere erreicht hatten, um uns in unsere Kabine zurückzuziehen. Noch etwas lesen, eine Dusche und dann noch Oropax in die Ohren und schnell eingeschlafen.