Auf dem Weg nach Frankreich

Sonntag, 6. Oktober 2019

Heute ging es endlich auf, Frankreich ruft jetzt schon so lange. Ein schnelles Frühstück, packen, dann sollte es losgehen. Dann wurde Ralf aber etwas unruhig und ziemlich blass, weil er das Band, das gezogen werden muss, damit der Beifahrersitz gedreht werden kann, nicht mehr fand. Es hatte sich so richtig blöd im Mechanismus verhakt. Unter Einsatz allen verfügbaren Werkzeugs, einem blutenden Finger und gut einer halben Stunde Zeit gelang es ihm dann doch, das Problem zu lösen. Puh, Glück gehabt – ich hatte schon all unsere Reisepläne schwinden gesehen.

Dann konnten wir endlich starten. Die Fahrt führte uns zunächst Richtung Mailand, später über die Autobahn Richtung Genua. Der Verkehr floss gut und auch das Wetter, das zunächst etwas wolkig ausgesehen hatte, wurde immer besser. Die Ausblicke während der Fahrt durch Ligurien waren wunderschön. Das könnte doch auch einmal ein schönes Reiseziel sein – irgendwann.

Ralf hatte unterdessen während der Fahrt schon nach einem geöffneten Campingplatz am Meer Ausschau gehalten und die Wahl fiel auf Saint Raphael, auf den Campingplatz Le Dramont. Der Platz ist mitten in einem Pinienwald direkt am Meer gelegen und nach längerer Wartezeit, weil die Rezeption zwischen 12 und 15 Uhr geschlossen war, konnten wir einen schönen Platz ergattern. Die Parzelleneinteilung stellte uns zwar vor ein Rätsel, aber letztendlich waren wir sehr zufrieden, auch wenn alles etwas unperfekt und chaotisch wirkte (oder vielleicht gerade deswegen?). Schön war, dass die Camper nicht ordentlich in Reih und Glied aufgestellt waren, sondern locker verteilt mit viel Platz drumherum (Nachsaison sei Dank!) im Wald standen. Dafür stellten aber die Sanitäranlagen eine Herausforderung für mich dar, weil wir bisher auf unseren Ausflügen immer perfekte Nasszellen vorgefunden hatten und nicht wie hier alles sehr spartanisch wirkte. Als Beispiele: Keine Geschlechtertrennung auf den Toiletten, keine Klobrillen, kein Toilettenpapier, keine Seife an den Waschbecken, kein heißes Wasser an den Spülbecken, ganz davon abgesehen, dass der ein oder andere Putzdurchgang angemessen gewesen wäre.

Trotzdem fühlten wir uns auf dem Platz sehr wohl und auch das Wetter spielte mit. Nach einem spektakulären Sonnenuntergang über dem Meer konnten wir noch lange draußen sitzen und auch die lästigen Mücken waren bald wieder verschwunden.

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