Freitag, 11. Oktober 2019
Nachdem auf unserem Reiseplan noch die Gegend um Saint Tropez – genauer gesagt Ramatuelle – stand, verließen wir heute den schnuckeligen Campingplatz, um wieder Richtung Cote d’Azur zu fahren. Auf Empfehlung unserer Platznachbarn steuerten wir den Platz „Les Mûres“ bei Port Grimaud an, auf dem wir eigentlich 2 Nächte bleiben wollten. Der Platz ist riesig! An der Anmeldung stellte man uns mehrere Plätze zur Auswahl (von uns gewünscht ruhige, weil ich im Netz gelesen hatte, dass der Platz durch die vorbei führende Straße recht laut sein soll), die aber alle einen sehr weiten Weg zum Waschhaus hatten.
Aber egal, wir entschieden uns für einen recht netten Platz am Rand der Anlage. Trotzdem fühlte ich mich von Beginn an nicht so wirklich wohl, allein der Andrang und die typisch deutschen Wünsche der anwesenden Mitcamper an der Rezeption hatten mich gestresst. Wir entschieden uns, einen Waschtag einzulegen, was wegen der guten Ausstattung der Anlage und der am Platz vorhandenen Wäscheleine ganz gut funktionierte. Aber auch diese Ablenkung zeigte nur kurz Wirkung, denn kurz darauf begannen Kampfflugzeuge über den Platz und das Meer zu donnern, was mich wieder in Angst und Schrecken versetzte. (Später lasen wir in einer Zeitung von einer Flugshow im Nachbarort an diesem Wochenende). Alles in allem ein denkbar schlechter Start hier.
Ein Spaziergang sollte uns wieder auf andere Gedanken bringen, weshalb wir beschlossen, ins Städtchen zu laufen. Auch das stellte sich als keine so gute Idee heraus, denn es war ein elend langer Weg entlang einer viel befahrenen Straße, was unsere Laune auch nicht besserte.
Dann entdeckten wir ein Touristenbähnchen, das eine 45minütige Rundfahrt mit fakultativem Stopp in Grimaud anbot. Wir stiegen in das lustige Gefährt und ließen uns durch die Gegend schaukeln. Der Ort Grimaud war sehenswert, die Fahrt hat sich also für uns gelohnt.
Nachdem wir wieder am Einstiegspunkt angelangt waren, schauten wir uns noch die Feriensiedlung in Port Grimaud an. Das ist eine Komplex für gut Betuchte, gebaut im Stil von Venedig, die Anlegestelle für die Yacht gleich am Haus. Erinnerte uns ein wenig an die Scheinwelt in Las Vegas.
Weil wir der Gegend und dem Campingplatz so überhaupt nichts abgewinnen konnten, entschieden wir uns abends noch, am nächsten Tag gleich weiterzufahren. Ehrlich gesagt konnte ich bisher den Reiz der Cote d’Azur nicht entdecken, es entspricht nicht dem, was ich am Meer als schön empfinde, weill alles zu sehr verbaut ist. Nix wie weg hier!