Bei allen Italienurlauben der Vergangenheit war Verona für uns bisher nur ein Straßenschild an dem wir vorbei gefahren sind. Aber ein Reiseführer über Oberitalien hat uns neugierig gemacht, die Stadt auch einmal zu besuchen. In Umbrien wurde dann aus dem Gedankenspiel einen konkreten Plan gemacht um die lange Strecke von Umbrien nach Hause nicht in einem Stück durchfahren zu müssen. In Google-Maps fanden wir einen interessanten Campingplatz direkt in dem „Castel San Pietro“. Das hörte sich interessant an: Terrassierte Plätze direkt in der Burganlage für Zelte und Mincamper. Kurzentschlossen schickte ich eine Anfrage ob noch ein Platz frei ist und bekam schon fünf Minuten später die Zusage.
Freitag früh frühstückten wir entspannt und packten anschließend inzwischen routiniert alles zusammen und machten unseren Camper abfahrbereit. Nach einer kurzen Verabschiedung beim Auschecken bei Carlo von Camping Il Falcone ging es los in Richtung Autobahn.
Nach einigen Stockungen auf der Autobahn kamen wir nach ca. 5 Stunden in Verona an. Google Maps führte uns sicher zum Empfang des Campingplatzes. Die freundliche Mitarbeiterin zeigte uns den Weg zum unteren Eingang auf der Karte und meinte noch „It’s very easy“. Wir gaben im Navi sicherheitshalber die Straße an und Jutta fuhr wohlgemut los. Als wir dann in ein kleines Gässchen abbiegen sollten, das zudem noch von Bauarbeiten verengt war, drehten wir noch eine Runde, bis wir den Wagen dann an der kritischen Stelle stehen ließen und ich zu Fuß das Eingangstor suchte. Dieses fand sich dann versteckt um eine weitere Ecke und ließ sich sogar mit der Magnetkarte, die wir am Empfang hatten öffnen, so dass wir unseren zugewiesenen Stellplatz problemlos (gut ich tat mich noch ein wenig schwer mit dem Rückwärts auf die Auffahrkeile fahren) anfahren konnten.
Der Stellplatz selbst, war recht klein – aber das wussten wir schon von der Beschreibung des Platzes. Er war ja explizit für Minivans ausgeschrieben. Dafür stand er strategisch günstig vor den, für unseren Bereich vorgesehenen, Sanitärhäuschen. Glücklich, unser Zwischenziel erreicht zu haben, machten wir erst eine kleine Runde über den Platz. Wirklich etwas ganz Außergewöhnliches. Viele kleine Terrassenplätze, die meisten für Zelte über den ganzen Burgvorhof verteilt. Die meisten schattig unter Bäumen. Dazu ein schönes Bistro mit Blick über die Altstadt von Verona. Was will das Camperherz mehr.
Mit diesen Eindrücken machten wir uns trotz Nachmittagshitze auf über die alte römische Brücke Ponte Pietra in die Altstadt Veronas. Uns hat die Stadt auf Anhieb gefallen. Eine schöne historische, italienische Stadt, voller Bars, Restaurants und mit genau der richtigen Menge an Menschen. (Nicht zu viel und nicht zu wenig) – Wir suchten noch die alte römische Arena, die wir trotz meines Navigationssinnes fanden, schauten noch bei der „Casa di Giuletta“ vorbei (das Haus, das als das Haus der berühmten Julia erkoren wurde) bevor wir uns dann erschöpft auf den Weg zum Campingplatz machten. Schon auf den Weg dahin war uns klar, eine Übernachtung wird nicht reichen um die Stadt genießen zu können und beschlossen unseren Aufenthalt in Verona um eine Nacht zu verlängern, was dann auch problemlos möglich war.
Nach einem gemütlichen Abendessen am Camper, gönnten wir uns noch zwei Aperol Spritz, die wir auf der obersten Terrasse des Campingplatzes mit Blick über das abendliche Verona und ließen so diesen anstrengenden Tag gemütlich ausklingen.