Die Nacht war bis auf einige Bio-Unterbrechungen (bei denen ich sehr dankbar bin, dass wir uns für die Kildwick Trockentrenntoilette entschieden haben) sehr ruhig und erholsam. Trotz allem waren wir schon gegen 7:00 wach und machten uns in aller Ruhe frisch. Dann Punkt 8:00: Alle Deutschen eilten zur soeben geöffneten Rezeption um sich das bestellte Backwerk abzuholen. Wir schlossen uns dem Tross kurz danach an und gönnten uns das erste, richtige französische Baguette in diesem Jahr. Was für ein Genuss! Ringsum war schon Aufbruchstimmung, aber wir hatten heute ja nur einen reinen Fahrtag geplant, so dass wir erst gegen 10:15 aufbrachen. Wir hatten vor, uns unterwegs mit neuen Lebensmitteln und einer Flasche Spülmittel, als Ersatz für die von mir gestern verschlampte, einzukaufen. Jutta entdeckte in Dole ein Hinweisschild zu einem Lidl, und nachdem es sich ja für junge Vanlifer auf YouTube so gehört im Ausland im Lidl einzukaufen, mussten wir da auch hin. 😉
Das Einkaufserlebnis war eher ernüchternd. Das Publikum wirkte etwas eigen und natürlich musste ein stark hustendes Ehepaar sich ohne Abstand hinter uns an die Kasse stellen. Wir versuchten selbst Abstand zu halten und hoffen, dass es gut geht.
Dann ging es für einige Kilometer auf die Autobahn Die Mautstationen waren dank Bip&Go kein Problem, denn wir konnten einfach die Telepass-Spur nutzen. Da wir bewusst eine Route auch teilweise ohne Autobahn ausgesucht hatten, kamen wir auch in den Genuss die wirklich schöne Landschaften Zentral-Frankreichs zu genießen. Immer wieder zeigte sich ab der Gegend um Vichy die Vulkankette der Chaine des Puys, einer Vulkankette mit 80 erloschenen Vulkanen am Horizont ab. Trotzdem waren wir (auch dank eines sehr langsamen Traktors über mehrere zig Kilometer) dann doch wieder froh noch ein Stück Autobahn am Schluss zu haben.
Kurz vor der letzten Abfahrt benötigte Jutta eine Fahrerpause, weswegen wir auf den nächsten Parkplatz fuhren und uns die Beine vertraten . Von dort aus gab es schon einen atemberaubenden Blick auf die Ausläufer der Vulkankette. Ebenfalls positiv zu erwähnen, die Toiletten waren in einem sehr guten Zustand. Kein Vergleich zu dem, was einen in Deutschland bei den kostenlosen Autobahntoiletten erwartet.
Nach vielen Kurven, mit immer wieder tollen Ausblicken erreichten wir unseren auserkorenen Campingplatz. Hier planten wir zwei Nächte zu bleiben und morgen einen kleinen Wandertag einzulegen. Mit viel guten Willen verstand der Campingplatzangestellte, was wir wollten und so ergatterten wir einen netten Stellplatz. Diesmal waren wir die einzigen Ausländer auf dem Platz. Es scheint also ein echter Geheimtipp zu sein (hoffen wir zumindest ;-))
Nach dem Aufbau unseres Lagers fuhren wir noch ein paar Meter mit dem Fahrrad um den Platz, was wir aber aufgrund der Steigungen hier bald aufgaben. Unseren Campingfahrrädern fehlt definitiv der gewohnte Motor der anderen Fahrräder.
Die Nacht verlief sehr ruhig. Nur in der Nacht schreckte mich ein starker Wind auf, der mich (nur mit Unterhose bekleidet) aufgrund meiner immer währenden Regensorge, veranlasste unsere Zubehörkiste, die wir sonst gerne draußen stehen zu lassen, noch schnell in den Camper zu räumen.